Guter Anfang!!
Der Internetgigant Google kündigt an, die Nachverfolgung seiner Nutzer beim Surfen zu stoppen. Einzelne sollen nicht mehr durch Drittanbieter-Cookies identifiziert werden — das Aus für personalisierte Werbung im Netz. Das gilt allerdings nicht für alle Bereiche.
Der Internetkonzern Google plant, keine Anzeigen mehr zu verkaufen, die auf dem Surfverhalten von Einzelpersonen über mehrere Webseiten hinweg basieren. Der Schritt könnte einen Umbruch in der digitalen Werbeindustrie beschleunigen. Die Tochter der Alphabet Inc kündigte an, im kommenden Jahr keine Tracking-Technologien mehr zu verwenden oder in solche zu investieren, die Webnutzer eindeutig identifizieren, während diese sich im Internet von Webseite zu Webseite bewegen.
Diese Entscheidung des weltgrößten digitalen Werbeunternehmens könnte dazu beitragen, dass die Branche insgesamt von der Verwendung solcher individualisierten Tracking-Methoden Abstand nimmt, die zunehmend von Datenschutzverfechtern kritisiert und von den Regulierungsbehörden unter die Lupe genommen werden. Google ist ein Schwergewicht im digitalen Anzeigengeschäft.
Laut Daten von Jounce Media, einem Beratungsunternehmen für digitale Werbung, entfielen im vergangenen Jahr 52 Prozent der weltweiten Ausgaben für digitale Werbung in Höhe von 292 Milliarden US-Dollar auf Google. Etwa 40 Prozent des Geldes, das Werbetreibende im offenen Internet ausgeben — also für den Teil der digitalen Werbung außerhalb geschlossener Systeme wie Google Search, Youtube oder Facebook — laufen laut Jounce über Googles Ad-Buying-Tools. Laut Google betrifft die Ankündigung nur Webseiten, nicht die Werbetools und die sogenannten “Unique Identifier” für mobile Apps.
Google hatte bereits vergangenes Jahr angekündigt, die am weitesten verbreitete Tracking-Technologie, sogenannte Drittanbieter-Cookies, 2022 abzuschaffen. Jetzt kündigte das Unternehmen an, auch keine alternativen Tracking-Technologien zu entwickeln oder solche zu verwenden, die von anderen Unternehmen entwickelt werden, um Drittanbieter-Cookies für seine eigenen Ad-Buying-Tools zu ersetzen. Stattdessen sollen die Tools neue Technologien verwenden, die Google zusammen mit anderen in einem so genannten “Datenschutz-Sandkasten” entwickelt hat, um Anzeigen zu schalten, ohne Informationen über Einzelpersonen von verschiedenen Websites zu sammeln.
Quelle: ntv.de, spl/DJ