Havard Professorin
Überwachungskapitalismus
Überwachungskapitalismus
Überwachungskapitalismus (englischsurveillance capitalism) ist ein im Jahr 2014 von der US-amerikanischenWirtschaftswissenschaftlerinShoshana Zuboff geprägter Begriff, unter dem sie ein marktwirtschaftliches, kapitalistisches System versteht, das die mit technischen Mitteln von Menschen abgeschöpften persönlichen Daten dazu benutzt, Informationen über Verhaltensweisen zu sammeln, diese zu analysieren und für marktökonomische Entscheidungsfindungen aufzubereiten, um daraus Verhaltensvorhersagen generieren zu können und über deren Nutzung Gewinne zu erwirtschaften.[1]
Für Zuboff lässt sich der Überwachungskapitalismus am besten als “Putsch von oben beschreiben, nicht des Staates, sondern als Umsturz der Souveränität des Volkes und als vorherrschende Kraft in dem gefährlichen Abdriften in Richtung demokratischer Entkonsolidierung, das die westlichen liberalen Demokratien jetzt bedroht.” Sie sieht ihn als “totalitäres Projekt”.[Anm. 1]
Während „Überwachung“ (Surveillance) in der Regel von staatlichen Stellen und von den Geheimdiensten ausgeht, haben sich im Internet und darüber hinaus marktbeherrschende Unternehmen etabliert, die über die Internetnutzung, Nutzung von Social Medias (Sozialen Medien), Telefonen, Fernseher, WLANs, Smart Homes, Kraftfahrzeugen und dem Internet der Dinge sowie über vielfältige Sensoren Benutzerdaten erfassen und diese über Big Data (Massendatenverarbeitung) analysieren, verarbeiten und für sich und andere Marktteilnehmer aufbereiten und nutzen. Die so erfassten Nutzerdaten gehen über das hinaus, worüber staatliche Behörden in der Regel verfügen, und da die Erfassung der Daten zielgerichtet und systematisch erfolgt, gleicht dies einer Überwachung zur Marktkapitalisierung der Nutzerdaten bei gleichzeitiger Entmündigung ihrer eigentlichen Besitzer.[2][3]
Spezialität
Wissenschaftlerin Havard Professorin