Warren-Buffet-Indikator schlägt Alarm

Die Warn­lam­pe blinkt rot. Wäh­rend die Akti­en­kur­se wei­ter fröh­lich stei­gen, mahnt ein von War­ren Buf­fett beach­te­ter Indi­ka­tor drin­gend zur Vor­sicht. Dem­nach könn­te es an den Bör­sen bald kräf­tig abwärts gehen. 

Einer der bekann­tes­ten Rat­schlä­ge von War­ren Buf­fett lau­tet: “Sei ängst­lich, wenn die ande­ren gie­rig sind und sei gie­rig, wenn die ande­ren ängst­lich sind.” Und wer einen der Lieb­lings­in­di­ka­to­ren der Invest­ment­le­gen­de betrach­tet, dem könn­te angst und ban­ge wer­den — weil dem­nach ein Bör­sen­crash bevorsteht.

Der “War­ren-Buf­fett-Indi­ka­tor” ist recht ein­fach kon­stru­iert. Er setzt die Prei­se der Akti­en ins Ver­hält­nis zum Brut­to­in­lands­pro­dukt. Umso höher der Indi­ka­tor also ist, des­to stär­ker ist der Akti­en­markt dem­nach über­be­wer­tet. Die Logik dahin­ter: Mit dem Indi­ka­tor wird sicht­bar, inwie­fern die Kurs­zu­wäch­se an den Bör­sen dem Wachs­tum einer Volks­wirt­schaft entsprechen.

Nun hat die­ser Indi­ka­tor ein Rekord­hoch erreicht. In den USA liegt er bei mehr als 180 Pro­zent. Das heißt, die Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung aller in den USA bör­sen­no­tier­ten Akti­en liegt um 80 Pro­zent höher als das Brut­to­in­lands­pro­dukt. Das ist sogar noch hef­ti­ger als vor dem Plat­zen der Dot­com-Bla­se vor etwas mehr als 20 Jah­ren. Auch welt­weit liegt die­ses Ver­hält­nis mit rund 125 Pro­zent auf Rekordniveau.

Damit steht aller­dings nicht zwangs­läu­fig fest, dass es in Kür­ze zu einem Crash kommt. Denn so hoch das Niveau auch ist — der Indi­ka­tor steigt bereits seit meh­re­ren Jah­ren an. Wie bei allen der zahl­rei­chen Indi­ka­to­ren, die sich auf die Bewer­tung von Akti­en bezie­hen, lässt sich mit ihm kei­ne exak­te Aus­sa­ge tref­fen, wann und ob die Bör­se ihren Höhe­punkt erreicht hat.

Niedrigzinsen stützen Börsen

Opti­mis­ten wei­sen dar­auf hin, dass sich die Wirt­schaft — sowohl in den USA als auch glo­bal- in nächs­ter Zeit nach und nach von den Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie erho­len wird. Nied­ri­ge Zin­sen, Finanz­hil­fen und Wirt­schafts­sti­mu­li in Kom­bi­na­ti­on mit Impf-Erfol­gen wür­den für einen Auf­schwung sor­gen. Außer­dem wür­de die ultra-locke­re Geld­po­li­tik der Noten­ban­ken Akti­en wei­ter­hin attrak­tiv machen — und der­zeit deu­te nichts dar­auf hin, dass die Zin­sen bald wie­der steigen.

Es ist wie bei allen Bör­sen-Vor­her­sa­gen: Wie zuver­läs­sig sie sind, weiß man immer erst hinterher.

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