Was für ein geiler Deal!! Glückwunsch!
Vor drei Jahren startete Flixbus in den USA, jetzt übernimmt es dort den größten Konkurrenten Greyhound. Die Münchner wollen der »gestiegenen Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität in den USA Rechnung tragen« .21.10.2021, 09.16 Uhr
Der Münchner Reiseanbieter Flixmobility, Mutter der Fernbusanbieters Flixbus, schluckt den US-Konkurrenten Greyhound. »Flixmobility hat heute die Greyhound Lines, Inc., den größten Fernbusanbieter in Nordamerika, von Firstgroup plc übernommen«, teilte das Unternehmen am Donnerstagmorgen mit. Der Kaufpreis beträgt rund 172 Millionen US-Dollar.
»Menschen in ganz Nordamerika wünschen sich völlig zu Recht erschwingliche und nachhaltige Reisealternativen zum privaten Auto«, sagte André Schwämmlein, Mitgründer und Vorstandschef von Flixmobility laut einer Pressemitteilung. »Gemeinsam werden Flixbus und Greyhound der gestiegenen Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität in den USA Rechnung tragen.«
Greyhound gehörte bislang zum britischen Transportkonzern Firstgroup. Dieser hatte die Greyhound Lines 2007 übernommen, aber schon vor der Coronapandemie nach einem Käufer gesucht. Auch das Geschäft von Greyhound litt zuletzt stark unter den Beschränkungen wegen der Viruskrise. Von April 2020 bis März 2021 lag der Umsatz laut dem bisherigen Eigentümer Firstgroup bei 423 Millionen Dollar, der bereinigte operative Gewinn bei 1,8 Millionen.
Flixmobility zahlt zunächst rund 140 Millionen Dollar für Greyhound, 32 Millionen sollen in den nächsten 18 Monaten in Raten fließen. Der neue Eigentümer mietet die Immobilien von Greyhound, die bei Firstgroup bleiben. Staatszuschüsse von 108 Millionen Dollar, die Greyhound zum Ausgleich der pandemiebedingten Verluste von der US-Regierung erhalten hat, bleiben bei Greyhound und kommen damit Flixmobility zugute. Unter dem Strich wird Greyhound damit mit 46 Millionen Dollar bewertet.
Fester Platz in der US-Kultur
In den USA startete Flixbus 2018 den Betrieb mit 27 Zielen in den größten Städten des Südwestens, darunter Los Angeles, Las Vegas und Phoenix. Mittlerweile bedient das Unternehmen nach eigenen Angaben 195 Ziele, darunter auch Städte im Süden, Nordosten und pazifischen Nordwesten. USA-Chef Pierre Gourdain hatte im Juni angekündigt, Flixbus wolle dort bis 2023 das umfangreichste Netz anbieten.
Weltweit hatte Flixbus 2019, also vor dem Coronaausbruch, 62 Millionen Passagiere befördert. Die Pandemie hatte das Reisegeschäft zeitweise fast vollständig zum Erliegen gebracht. In Deutschland ist Flixmobility seit Jahren mit großem Abstand Marktführer auf dem Fernbusmarkt und mittlerweile auch im Zugverkehr aktiv.