Lieferant auf Fahrrad im Stadtverkehr.

Gorillas zum Schnäppchenpreis zu haben

Schnäpp­chen­preis?? 2,5 Mil­li­ar­den US-Dol­lar?? Wie kommt man auf eine sol­che Bewer­tung? Goril­las sind am Ende der Lie­fer­ket­te und mit der Sub­stanz der Sum­me der Fahrräder! 

Goril­las, der eins­ti­ge Lieb­ling der Inves­to­ren, wird zum Pro­blem­kind. Die aktu­el­le Finan­zie­rungs­run­de beim Ber­li­ner Blitz-Lie­fer­dienst trifft auf wenig Inter­es­se. Der gro­ße US-Kon­kur­rent Doorda­sh wit­tert sei­ne Chan­ce, in Deutsch­land zu expandieren.

Der größ­te US-ame­ri­ka­ni­sche Lie­fer­dienst Doorda­sh berei­tet nach Infor­ma­tio­nen der “Finan­cial Times” sei­ne ers­te Inves­ti­ti­on in Euro­pa vor. Das Unter­neh­men will sich dem­nach an dem schnell wach­sen­den Blitz­lie­fer­dienst Goril­las betei­li­gen und an des­sen aktu­el­ler Finan­zie­rungs­run­de mit einer Bewer­tung von 2,5 Mil­li­ar­den US-Dol­lar teil­neh­men. Das Geschäft sei noch nicht abge­schlos­sen, auch der Umfang der Betei­li­gung von Doorda­sh sei noch nicht bekannt, heißt es.

Eigent­lich hat­te sich das Ber­li­ner Start­up von der neu­en Finan­zie­rungs­run­de eine Bewer­tung in Höhe von sechs Mil­li­ar­den US-Dol­lar erhofft. Die­ses Ziel scheint aktu­ell in wei­te Fer­ne zu rücken. Man habe das Gefühl, dass der Deal zu den “schlech­test­mög­li­chen Bedin­gun­gen” statt­fin­de, zitiert das bri­ti­sche Tech-Maga­zin “Sifted” einen Insi­der. Es sei außer­dem denk­bar, dass Doorda­sh sogar das gesam­te Unter­neh­men für einen “nied­ri­gen Mil­li­ar­den­be­trag” kau­fen könn­te. Die letz­te Finan­zie­rungs­run­de von Goril­las ist inzwi­schen vier Mona­te her. Die mehr als 240 Mil­lio­nen Euro der Inves­to­ren kata­pul­tier­ten das Start­up damals auf eine Rekord­be­wer­tung und mach­ten das Unter­neh­men so schnell wie kein ande­res zuvor zum Unicorn. 

Doch die Ernüch­te­rung folg­te schnell: Streiks der Fah­rer gegen die Arbeits­be­din­gun­gen, angeb­lich will­kür­li­che Kün­di­gun­gen und Strei­te­rei­en um die Grün­dung eines Betriebs­rats domi­nie­ren seit­dem die Schlag­zei­len. Die soge­nann­ten Riders wer­fen dem Unter­neh­men vor, trotz befris­te­ter Ver­trä­ge von einem Jahr an der halb­jäh­ri­gen Pro­be­zeit fest­zu­hal­ten, um Fah­rer schnell wie­der los­wer­den zu kön­nen. Orga­ni­siert wer­den die Pro­tes­te bei dem Unter­neh­men bis­lang vom Goril­las Workers Coll­ec­ti­ve (GWC), einem losen Zusam­men­schluss von Beschäftigten.

Auch Grün­der Kagan Sümer selbst steht in der Kri­tik. Zuletzt mach­ten eini­gen Medi­en­be­rich­ten zufol­ge Gerüch­te die Run­de, der Grün­der sei von sei­nem frü­he­ren Arbeit­ge­ber wegen angeb­li­chen Dro­gen­kon­sums gefeu­ert wor­den. Im Gespräch mit dem Por­tal The Infor­ma­ti­on gab Sümer zu, “leis­tungs­stei­gern­de Mit­tel” wäh­rend sei­ner Zeit bei Rocket-Inter­net-Ven­ture genom­men zu haben, um den Ansprü­chen an sei­ne Posi­ti­on gerecht zu werden.

Bis­lang ist Doorda­sh nicht auf dem euro­päi­schen Markt ver­tre­ten. Kon­kre­te Anzei­chen dafür, dass sich das bald ändern könn­te, gab es bereits vor den Spe­ku­la­tio­nen um eine Betei­li­gung bei Goril­las: Das Unter­neh­men sucht in Deutsch­land nach Per­so­nal und hat Stel­len für Kurie­re und Ange­stell­te in den Berei­chen Mar­ke­ting, Human Resour­ces und Stra­te­gie in Ber­lin ausgeschrieben.

Quel­le: ntv.de, jki

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